Rettungsübung: Explosion am Strand

4.2.2023, 16.44 Uhr: »Medizin in besonderen Lagen und Mee(h)r« nennt sich eine Veranstaltung, die sich an Notfallmediziner wendet. So dürften »Zivilisten« von der mehrtägigen Tagung in Travemünde nicht viel mitbekommen haben. Außer am Samstag. Da ging es an den praktischen Teil einer Rettung am und im Meer. Mit einem Großaufgebot verschiedenster Einsatzkräfte am Kurstrand.



Grundidee der Übung war ein Unglück auf dem Priwall, so dass die Verletzten ein Stück übers Wasser transportiert werden mussten. Da so ein Kreuzen der Bundeswasserstraße für Übungszwecke nicht zulässig ist, wurde der Priwall praktischerweise in den Bereich der Nordermole verlegt. Das »Unglück«, offenbar eine Explosion am Strand, war daher für die zahlreichen Sonntagsspaziergänger von der der Strandpromenade aus sehr gut sichtbar. Es wurde durch einen Böllerschuss samt ansehnlicher Rauchwolke simuliert.



Sogleich wurden die unterschiedlichen »Verletzungen« durch die heraneilenden Rettungskräfte diagnostiziert und nach ihrer Schwere bewertet. Entsprechend wurden die Personen auf Tragen in Schlauchbooten ein Stück über See gefahren und einige hundert Meter weiter wieder angelandet, womit die Überquerung des Flusses simuliert werden konnte.



Am Fontainenfeld an der Strandpromenade warteten bereits weitere Helfer im extra für die Übung aufgebauten Bundeswehrlazarett. Dort war für die schauspielernden »Verletzten« dann ihr Einsatz als »Opfer« beendet.



Die vielen freiwilligen Helfer der Hilfsorganisationen zeigten sichtbar bemerkenswerten Einsatz. Auch die Koordination unter den agierenden Organisationen wie Bundeswehr, Polizei, DRK, Feuerwehr, DLRG und DGzRS schien hervorragend zu funktionieren. Gerade die Zusammenarbeit unterschiedlicher ziviler und militärischer Rettungskräfte war auch ein Ziel der großangelegten Übung.


Die bei Wochenend und Sonnenschein zahlreich auf der Promenade und am Strand flanierenden Tagesgäste zeigten sich interessiert an dem Spektakel, ließen den Einsatzkräften aber viel Raum, um ihren Aufgaben nachzugehen.

Das Ziel, besser auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, dürfte damit erreicht worden sein.

Ein Knall und viel Rauch sorgten für ein realistisches Szenario am Travemünder Kurstrand. Fotos: Karl Erhard Vögele



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