Hanse-Schiff besser erhalten als erwartet

3.7.2023, 11.41 Uhr: Seit einem Monat läuft die Bergung des historischen Hanse-Schiffs in der Trave. Am Montag stellte die Stadtverwaltung erste Ergebnisse vor. Die Hoffnung, dass sich Schätze an Bord befunden haben, hat sich nicht erfüllt. Es wurde ausschließlich Kalk transportiert.



Dr. Dirk Rieger, Leiter des Bereichs Archäologie und Denkmalpflege Hansestadt Lübeck, spricht von einer archäologischen Sensation. Das Wrack ist deutlich besser erhalten, als bisher erwartet. Die Fässer im unteren Teil sind komplett. Sie wiegen jeweils 330 Kilogramm, das Schiff konnte insgesamt rund 90 Tonnen Fracht transportieren.



Aktuell arbeiten die Taucher am Heck. Im Bereich der Kapitäns-Kajüte wurden zahlreiche Gegenstände gefunden. Dabei sind im 17. Jahrhundert gebräuchlicher Hausrat, aber auch Reste einer Wein- und einer Gin-Flasche. Knochen von Schweinen und Rindern deuten darauf hin, dass zumindest der Kapitän gut gelebt hat.



Die Holzbalken geben Auskunft über die Größe des untergegangenen Schiffes. Es war bis zu 24 Meter lang und bis zu sechs Meter breit. Alle Teile werden jetzt gescannt, damit ein 3D-Modell auch für Laien das Leben im Mittelalter anschaulich macht.



Die Bergung wird noch rund zwei Monate dauern. Eine Bitte der Forscher: Besonders am Wochenende sind Freizeit-Skipper nahe oder sogar über der Bergungsstelle unterwegs. Das ist verboten und gefährdet die Taucher.

Am Montag wurden die ersten Funde des Hanse-Schiffes präsentiert. Fotos: JW



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