Eine laute und bunte Party durch die ganze Stadt

19.8.2023, 14.46 Uhr: Bei rund 30 Grad im Schatten erreichte die "Pride Week" in Lübeck am Samstagmittag ihren Höhepunkt. Die CSD-Demo führte vom Markt zum Lindenplatz und über die Sandstraße zum Koberg. Die Polizei schätzt, dass sich rund 2200 Teilnehmer - oft bunt bekleidet - auf den Weg machten.



"Als pluralistische Gesellschaft müssen wir dafür sorgen, dass jede Person, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, frei und sicher ohne Vorurteile, Diskriminierung, Hass und Angst leben kann", sagte Bürgermeister Jan Lindenau zum Christopher Street Day. Das Motto lautete in diesem Jahr "bleibt mutig". Damit wird auf die Straftaten gegen Mitglieder der der LSBTIQ*-Community eingegangen. Die seien keine Einzelfälle, sagte der Bürgermeister.



Am Rande der Zugstrecke des CSD war vor dem Holstentor eine Gegendemonstration angemeldet worden. Eine Gruppe verlas lautstark Bibeltexte. Die Polizei verzeichnete keine Straftaten. Die laute Musik des CSD-Zuges übertönte die Gegendemonstration.

Der CSD geht auf einen Protest von Homosexuellen in New York im Jahr 1969 zurück. Damals wurde gegen regelmäßige Polizeirazzien in den Schwulenkneipen demonstriert. Eine Polizeiaktion in der Szenekneipe "Stonewall Inn" in der Christopher Street brachte das Fass zum Überlaufen. Die Schwulen wehrten sich. Es gab tagelange Unruhen, die immer mehr Homosexuelle in die Christopher Street zogen. Die Polizei musste nachgeben. Heute wird alljährlich im Sommer der Christopher-Street-Day auch in vielen deutschen Städten mit Paraden und Festen gefeiert.

Zum 20. Christopher Street Day kamen rund 700 Teilnehmer mehr als im Vorjahr. Fotos: JW



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