Trave: Nach dem Hochwasser bleibt der Müll

22.10.2023, 17.2 Uhr: Seit den 1980er Jahren ist der Lübecker Jens Thiel mit dem Fahrrad an der Trave zwischen Moisling und Schlutup unterwegs. Mit dabei hat er immer einen Müllsack, um das Flussufer zu reinigen. Das Hochwasser zeigt jetzt, wie verdreckt die Trave in Lübeck ist.



"Fast am ganzen Verlauf der Trave sieht man den mit tausenden von Plastikteilen vermischten Spülsaum", berichtet Jens Thiel von seiner ersten Tour nach dem Hochwasser. "Ich gehe nun schon seit Jahren den Müll am Ufer der Trave sammeln, aber das übersteigt bei weitem meine Kapazitäten!" Üblicherweise füllt er auf seiner Tour ein bis zwei große Müllbeutel. Jetzt seien ganz andere Kapazitäten gefordert.



Im vergangenen Jahr machte Thiel mit einer Ausstellung im Dom-Hof auf das Problem aufmerksam. Dort zeigte seine Funde, unter anderem eine Toiletten oder eine 60 Jahre alte Plastiktüte, die auch nach der langen Zeit in einem guten Zustand war. Aber auch Autoteile und Schnuller verschwinden nicht von selbst.

Die Hoffnung von Thiel: Entweder folgen viele Lübecker seinem Beispiel und säubern die Natur oder die Stadt muss sich dieser Aufgabe stellen. "Dieses Problem müsste dringendst professionell und großflächig angegangen werden. Und das natürlich auch möglichst schnell bevor buchstäblich wieder Gras darüber wächst."

Nach dem Hochwasser sind Unmengen von Müll am Ufer der Trave sichtbar. Fotos: Jens Thiel(2), JW/Archiv



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