Skulpturen zerstört und gestohlen: Kunstverein erstattet Anzeige

23.6.2024, 18.59 Uhr: Am Samstagabend, 22. Juni 2024, erhielt der Travemünder Kunstverein gegen 22 Uhr gleich mehrere Nachrichten, dass ein Kunstwerk im Godewindpark am Boden liege. Vereinsmitglieder verabredeten sich für den nächsten Morgen zu einem Vor-Ort-Termin. Und zeigten sich „geschockt“, wie die Vorsitzende Marion Lemke-Stark berichtet. Denn der Schaden war noch viel größer.



Ursprünglich war nur von dem Kunstwerk „Die geteilte Frau“ von Irina Bunn die Rede, einer farblich zweigeteilten Frauenskulptur mit Kind auf dem Arm. Nun ist sie auch physisch zweigeteilt, denn der Oberkörper lag im Gras am Karpfenteich. Doch das war noch nicht alles: Komplett gestohlen wurde die Edelstahl-Skulptur „Tanz der Delfine“, die ebenfalls von Irina Bunn stammt. Der Kunstverein schätzt den Schaden auf 3.000 Euro.


Zumindest der Abtransport dieser Skulptur könnte ja aufgefallen sein. Der „Tanz der Delphine“ ist komplett verschwunden.

Wilfried Christiansens „Vogelschwingen Nord“ wurden ebenfalls ein Opfer von Vandalismus. Von den fünf aus Naturstein gefertigten Vogelschwingen auf drei Meter hohen Stahlstangen wurden laut Marion Lemke-Stark zwei gestohlen. Auch gingen die Täter wohl mit einiger Kraft vor, denn Stahlstangen seien verbogen worden. Da der Verein die Skulpturen im öffentlichen Raum nicht versichern kann, bleiben die Künstler auf dem Schaden sitzen. Bei den Vogelschwingen rechnet der Kunstverein mit 5.000 Euro.


Gestohlene Vögel, verbogene Stahlstangen: Auch bei den „Vogelschwingen Nord“ gingen die Täter brachial vor.

Der Kunstverein hat bei der Polizei Anzeige erstattet. Demzufolge soll der Tatzeitpunkt zwischen dem 21.06.2024 (etwa 21 Uhr) und 22.06.2024 (etwa 7 Uhr) liegen. Der Schaden in Bezug auf die Skulpturen wurde vom Kunstverein geschätzt. Der eigene Schaden beträgt etwa 300 Euro.

Es ist längst nicht der erste Vandalismus-Schaden, den der Verein zu beklagen hat. So wurden zum Beispiel ebenfalls im Godewindpark im Sommer 2018 Elemente einer Glas-Skulptur zerschlagen. Damals wie heute hat der Kunstverein Anzeige erstattet und auch in den sozialen Netzwerken um Hinweise gebeten. Bislang ohne Erfolg. Nach zwei bis drei Monaten käme dann immer die Mitteilung, dass kein Täter zu ermitteln sei, weiß Marion Lemke-Stark aus leidvoller Erfahrung. Dem Verein sei aber geraten worden, trotzdem immer Anzeige zu erstatten. Schon, damit es eine Übersicht gäbe, was im Ort so passiere, erzählt sie. Daran hält sich der Verein.

kunst-kultur-travemuende.de

Die „Geteilte Frau“ ist eigentlich nur farblich geteilt. Vandalen haben den Oberkörper abgetrennt. Fotos: Karl Erhard Vögele, Marion Lemke-Stark, Fritz Toelsner



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