Warten auf die Skatebahn: Jugendliche machen Druck

Lübeck - Travemünde: Archiv - 15.08.2021, 21.54 Uhr: Anfang 2013 verkündete der Kurbetrieb, dass für Jugendliche in Travemünde eine neue Skateanlage errichtet wird. Es gibt Pläne, aber auch nach sieben Jahren keine Umsetzung. Am Wochenende gab es eine Demo, die das Thema auch gleich auf die politische Tagesordnung gebracht hat.

In den sozialen Netzwerken hatte es einen Aufruf zu einem Treffen auf dem Parkplatz »Am Leuchtenfeld« gegeben. Von der einstigen Skateanlage steht dort seit vielen Jahren nur noch der Zaun. Inzwischen parken Autos und Wohnmobile auf dem Gelände. Der Vorwurf der Protestierenden lautet denn auch, dass das Projekt absichtlich verzögert werde, weil man die Parkplätze nicht aufgeben wolle.

Dem Aufruf zur Aktion waren auch Vertreter der Lübecker Interessengemeinschaft »hl.skateboarding« (organisiert auf Instagram) gefolgt, die die Forderung nach einer zügigen Realisierung des Travemünder Skateparks unterstützen.

Vor Ort war auch Bruno Hönel, Mitglied der Bürgerschaft und Bundestagskandidat der Grünen. "Die Baugenehmigung ist eigentlich für 2022 erteilt", sagte Hönel im Gespräch mit "Travemünde Aktuell". Jetzt gehe es nur noch darum, Druck zu machen. Hönel verwies drauf, dass die heutigen Jugendlichen jene Generation sei, die am meisten hätte zurückstellen müssen wegen Corona. "Und um die sich am wenigsten gekümmert wurde." Er könne es nicht nachvollziehen, warum dem Projekt Steine in den Weg gelegt würden. "Dass die CDU in Travemünde, wo sie ja relativ stark ist, und vor allem natürlich auch ein eher älteres Wählerklientel hat, da wieder Steine in den Weg legt, das kann ich nicht anders als reinen Wahlkampf bezeichnen", sagte Bruno Hönel in dem Interview.

Auch Ali Alam, Mitglied im Travemünder Ortsrat, setzt sich weiterhin für den Bau der Skate-Anlage ein: "Ja, Travemünde braucht Parkplätze – aber nicht dort und nicht auf Kosten der jungen Generation. Selbst der CDU Travemünde sollte klar sein, dass das nicht einfach so hingenommen wird."

Bastian Langbehn, Co-Vorsitzender der Partei "Die PARTEI" Lübeck, ergänzt: "Wegen mehr Parkplätzen an einer völlig verrückten Stelle darf der Traum des Skateparks nicht platzen. Da müssen dann die Verantwortlichen einfach auch mal zu ihrem Murks stehen."

Die Travemünder CDU reagierte prompt auf die Vorwürfe. "Sind auf Kosten von Unwahrheiten vermeintlich Stimmen im Ort zu holen?", sagte der Ortsverbandsvorsitzende Thomas Thalau bei "Travemünde Aktuell". "Ich möchte schon daran erinnern, dass sich die CDU-Travemünde als erstes für die Wiedereinrichtung des Skaterpark stark gemacht hat – bis dahin war von den Grünen nichts zu hören." Thalau spricht von "Fake News" von Bruno Hönel im Bundestagswahlkampf.

Immerhin ist die Skateanlage wieder auf der politischen Tagesordnung.

Die Skater fordern, die acht Jahre alten Pläne für die Skatebahn endlich umzusetzen. Foto: Helge Normann / Travemünde Aktuell

Die Skater fordern, die acht Jahre alten Pläne für die Skatebahn endlich umzusetzen. Foto: Helge Normann / Travemünde Aktuell


Text-Nummer: 146685   Autor: Travemünde Aktuell/red.   vom 15.08.2021 um 21.54 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]