HGH Seniorenheim: SPD für neuen Standort in der Innenstadt

Lübeck: Archiv - 13.02.2023, 18.30 Uhr: In den vergangenen Wochen schlugen die Emotionen bezüglich der zukünftigen Nutzung des historischen Heiligen-Geist-Hospitals (HGH) hohe Wellen. Die SPD-Fraktion fordert eine Versachlichung der Debatte. Sie schlägt unter anderem einen neuen Standort in der Lübecker Innenstadt vor.

"Dabei ist es mehr als verständlich, wenn der Wunsch nach einer Weiternutzung, gerade bei den dort lebenden Menschen und ihren Angehörige, besteht. Nach intensiver Prüfung und Beratung aller beteiligten Fachstellen zeichnet sich jedoch immer mehr ab, dass das Haus in seinem jetzigen Zustand nicht mehr lange als Altenhilfeeinrichtung genutzt werden kann", teilt die SPD-Fraktion mit. "Die Auflagen des Brandschutzes sowie der Zustand der technischen Anlagen, wie zum Beispiel die Lüftungsanlage entsprechen längst nicht mehr den behördlichen Vorgaben. Bereits 2019 wurde eine provisorische Nottreppe errichtet, um eine kurzfristige behördlichen Schließung zu verhindern. Spätestens im September stehen die nächsten Sanierungsarbeiten an."

Angesichts dieser Sachlage mahnt die SPD eine Versachlichung der Debatte um das Heiligen-Geist-Hospital an. „Wir sind es den Bewohnerinnen und Bewohnern aber auch allen Lübeckerinnen und Lübeckern schuldig, konstruktive Lösungen zu erarbeiten“, so Peter Petereit, Vorsitzender der SPD-Bürgerschaftsfraktion. „Wer die Situation im Haus kennt und dennoch eine unveränderte Weiternutzung fordert, will auf dem Rücken der Betroffenen, ihren Angehörigen und der Lübecker Bevölkerung politisches Kapital schlagen. Und wer aktuell behauptet, eine Sanierung sei im laufenden Betrieb möglich, verkennt die erforderlichen Umbaumaßnahmen.“

Tatsächlich seien die Antworten der städtischen Fachstellen auf eine schriftliche Anfrage aus der Bürgerschaft recht eindeutig. "In dem Papier heißt es, dass das Interimskonzept die Aufrechterhaltung der Nutzung im Heiligen-Geist-Hospital als Altenpflegeeinrichtung längstens bis zum September zulässt. Und wörtlich: Eine weitere Nutzung unter diesen Rahmenbedingungen ist über diesen Zeitpunkt hinaus ausgeschlossen und würde bauaufsichtlich zwangsläufig zu einer vollständigen Untersagung der Nutzung führen", zitiert die SPD-Fraktion.

Petereit ruft jetzt zu einem konstruktiven Umgang mit den Tatsachen auf. „Zunächst brauchen wir eine gute Perspektive für die Bewohnerinnen und Bewohner. Und natürlich muss ein tragfähiges Zukunftskonzept für das Haus mit einer Nutzung für ältere Menschen erstellt werden. Das Heiligen-Geist-Hospital gehört genauso zum Lübecker Kulturerbe, wie die sieben Türme.“ Zusätzlich soll die Entwicklung neuer Standorte für die stationäre Altenpflege in der Altstadt intensiv fortgesetzt werden. Hierzu habe die SPD konkrete Vorstellungen erarbeitet.

Die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion Sandra Odendahl fordert den Blick nach vorne. „Wir brauchen gute Altenpflege in ganz Lübeck.“ Der Pflegebedarfsplan prognostiziert für Lübeck im Jahr 2030 rund 800 zusätzlichen stationären Plätzen. „Dafür sind jetzt tragfähige Konzepte und Investitionen in die Zukunft dringend notwendig.“ Das nun von der Sozialsenatorin und dem Bürgermeister vorgelegte Zukunftskonzept des neuen Eigenbetriebes für die ganze Stadt, mit einer Investitionssumme von über 110 Millionen Euro ist aus SPD-Sicht eine gute Grundlage. „Lübeck benötigt zeitgemäße, ökologische und verantwortungsbewusste Gebäude mit guten Arbeitsbedingungen für ein weiterhin engagiertes Personal“, erklärt Odendahl. In einer Beschlussvorlage für die Bürgerschaft fordert die SPD konkrete Schritte von der Stadt und von Bürgermeister Jan Lindenau. So sollen unter dem Dach der städtischen Senioren Einrichtung (SIE) neue Standorte entwickelt werden. Anders als das Heiligen-Geist Hospital müssen diese den qualitativen Anforderungen an eine Alten- und Pflegeeinrichtung nach aktuellen Standards entsprechen und Teil der Ausbaustrategie 2030 werden.

So sollen die ehemalige Bundesbank (Holstentorplatz), das ehemaliges Karstadt-Sport-Gebäude (Holstenstraße), sowie die nach Realisierung des „Haus des Sportes“ freiwerdende Fläche an der Falkenstraße als neue Stadtorte geprüft werden. Zudem fordert die SPD die Verwaltung auf, eigene Vorschläge zu erarbeiten und über diese der Bürgerschaft bis zum Sommer vorzulegen.

„Wir sehen die Pflege in Lübeck als kommunale Daseinsvorsorge“, so Odendahl. Das Festhalten an wünschenswerten, aber unrealistischen Konzepten sei daher keine Option. „Zu einer lebenswerten Stadt gehören vielfältige Pflegeangebote in allen Stadtteilen – auch in der Altstadt.“

Die SPD schlägt für das Seniorenheim neue Standorte in der Innenstadt vor.

Die SPD schlägt für das Seniorenheim neue Standorte in der Innenstadt vor.


Text-Nummer: 156735   Autor: SPD/red.   vom 13.02.2023 um 18.30 Uhr

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