Grüne fordern mehr Kapital für die Trave

Lübeck: Archiv - 22.02.2024, 12.07 Uhr: Die städtische Grundstücksgesellschaft Trave mbH muss für die Erreichung von Lübecks Klimazielen ihren Gebäudebestand bis 2035 klimaneutral modernisieren und bis 2030 50 Prozent ihrer Treibhausgasemissionen einsparen, erklären die Lübecker Grünen in einer Mitteilung. „Ein Umstand, der nicht plötzlich kommt.“ Die Grünen fordern mehr Kapital für die Trave.

Dass die Trave jetzt erklärt, sie bräuchte zusätzliches Kapital, um neben dieser Modernisierung weiterhin Neubau betreiben zu können, wird von der Grünen Fraktion unterstützt. Seit Jahren hat die Grüne Fraktion immer wieder mehr Geld für die Trave gefordert.

Mandy Siegenbrink, Co-Fraktionsvorsitzende, erklärt: „Wie viele andere Städte, steht auch Lübeck vor der Herausforderung, im Angesicht eines angespannten Wohnungsmarktes den Gebäudesektor klimaneutral modernisieren zu müssen. Wir brauchen somit beides: Neubau und Sanierung. Die Trave muss trotz Sanierungsdrucks weiterhin die Möglichkeit haben, neuen Wohnraum zu schaffen und benötigt hierfür ausreichend finanzielle Mittel. Sozialer Wohnungsbau muss auch Aufgabe der Stadt sein. Wir sehen an Beispielen anderer Städte wie zum Beispiel Wien: gibt es ein großes Angebot an gemeinnützigen Wohnungen, dann stabilisiert dies auch den Wohnungsmarkt.

Hierfür wollen wir die Fehler der Vergangenheit und den enormen Verkauf städtischer Wohnungen korrigieren und mit den Genossenschaften auch durch die städtische Trave das Angebot gemeinnütziger Wohnungen deutlich steigern. Seit Jahren fordert und beantragt die Grüne Fraktion mehr Geld für die Trave in Form von Eigenkapitalerhöhungen. Leider haben die GroKo, die SPD und der Bürgermeister dies stets kategorisch abgelehnt. Wir haben uns daher sehr gefreut, dass wir gemeinsam mit CDU und FDP in diesem Jahr zum ersten Mal eine Kapitalerhöhung für die Trave aus kommunalen Mitteln beschließen konnten. Und wir freuen uns sehr, dass auch die Lübecker SPD diese Notwendigkeiten jetzt endlich öffentlich anerkennt.”

Dr. Axel Flasbarth, Co-Fraktionsvorsitzender, ergänzt: „Wenn jetzt die Trave erklärt, dass sie auf Wohnungsneubau ohne zusätzliches Kapital sogar nahezu vollständig verzichten müsste, ist für uns erst recht klar: Den Kurs der Kapitalaufstockungen bei der Trave wollen wir auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Denn zum einen können wir den sehr angespannten Wohnungsmarkt in Lübeck nur durch zusätzlichen Wohnungsbau nachhaltig entlasten. Und zum anderen sehen wir aktuell eine zunehmende Zurückhaltung privater Bauträger und benötigen unter anderem auch die Trave für die Kompensation dieser Rückgänge.

In diesem Sinne haben wir gemeinsam mit CDU und FDP die Trave im letzten Jahr mit einem Konzept beauftragt, wie und in welchem Ausmaß wir durch sukzessive Erhöhungen des Eigenkapitals in den kommenden Jahren den Wohnungsneubau der Trave steigern können. Auf Basis dieser hoffentlich bald vorliegenden Ergebnisse, wollen wir die Rahmenbedingungen für einen Neubau von Wohnungen durch die Trave parallel zu den notwendigen Modernisierungen für Klimaneutralität schaffen.”

Stephan Wisotzki, baupolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt abschließend: „Dass klimapolitischer Handlungsbedarf für die Trave besteht, ist nicht neu. Die Gesetzgebung und die Beschlüsse der Bürgerschaft spiegeln das schon lange wider. Die Zeit drängt. Das bedeutet auch, dass die zur Verfügung stehenden Mittel möglichst effizient genutzt werden müssen. In vielen Fällen ist eine direkte Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung möglich. Eine Sanierung und Dämmung der Gebäudehülle ist nicht unbedingt erforderlich oder kann später erfolgen. In anderen Fällen bietet es sich an, die Umstellung an eine grundhafte Sanierung zu koppeln und den Wärmebedarf direkt zu reduzieren.

Und auch bei Gebäuden, die bereits fernwärmeversorgt sind, ist eine Sanierung der Gebäudehülle trotzdem sinnvoll, der Heizwärmebedarf wird gesenkt, die Transformation der Fernwärme vereinfacht und die Energiekosten für die Mieter werden begrenzt. Notwendig ist aber auch, dass die Kommunale Wärmeplanung tatsächlich bis Jahresende fertig ist, wie kürzlich von Senator Hinsen auf einer Pressekonferenz angekündigt. Verzögerungen können wir uns hier in Lübeck nicht mehr leisten, denn erst mit einer abgeschlossenen Wärmeplanung haben die Bürger, die Wohnungswirtschaft und die Trave die nötige Planungsperspektive.”

„Die Trave muss trotz Sanierungsdrucks weiterhin die Möglichkeit haben, neuen Wohnraum zu schaffen“, meint Mandy Siegenbrink, Co-Fraktionsvorsitzende der Lübecker Grünen. Foto: Symbolbild

„Die Trave muss trotz Sanierungsdrucks weiterhin die Möglichkeit haben, neuen Wohnraum zu schaffen“, meint Mandy Siegenbrink, Co-Fraktionsvorsitzende der Lübecker Grünen. Foto: Symbolbild


Text-Nummer: 164320   Autor: Grüne/red.   vom 22.02.2024 um 12.07 Uhr

Text teilen: auf facebook +++ auf X (Twitter) +++ über WhatsApp

Text ausdrucken. +++  Text ohne Bilder ausdrucken.


Please enable / Bitte aktiviere JavaScript!
Veuillez activer / Por favor activa el Javascript![ ? ]