AOK: Vorsicht vor giftigen Pflanzen im heimischen Garten

Lübeck: Für viele Hobbygärtner in Lübeck läuft die Gartensaison derzeit auf Hochtouren. Jetzt wird wieder ausgesät, gepflanzt, gezupft und gemäht. Doch Achtung: Von außen ist es ihnen nicht anzusehen, aber einige heimische Gartenpflanzen sind giftig und können somit lebensgefährlich sein – vor allem für Kinder und Haustiere.

So entfielen beim Giftinformationszentrum-Nord im vergangenen Jahr alleine rund 4.800 Anfragen auf Vergiftung- oder Vergiftungsverdachtsfälle mit Pflanzen. „Giftige Pflanzen im heimischen Garten bieten ein nicht unerhebliches Gefährdungspotenzial und können Gesundheitsgefahren auslösen. Außerdem sollte im Garten immer unbedingt mit Handschuhen gearbeitet werden, da in der Erde befindliche Bakterien zu ernsthaften Wunderkrankungen führen können“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Wenn es um das Thema Giftpflanzen geht, denken viele Menschen zuerst an außergewöhnliche Pflanzen in den Tropen. Jedoch gibt es in Bau- und Gartenfachmärkten eine große Anzahl an giftigen Pflanzen, die den heimischen Garten oder die Wohnung schmücken können. Viele dieser Pflanzen sind hübsch anzusehen und werden deshalb häufig gekauft.

Wer die Bepflanzung seines Gartens plant oder Grünpflanzen in den eigenen Wohnbereich integrieren möchte, sollte zunächst überlegen, von wem der Garten genutzt werden soll. Sind es ausschließlich Erwachsene, ist die Anpflanzung von Giftpflanzen eher unproblematisch. Wenn sich jedoch Kinder oder Haustiere zum Haushalt gehören und somit den Garten nutzen oder in der Wohnung mit Zimmerpflanzen in Kontakt kommen könnten, dann bieten diese Pflanzen ein Gefahrenpotenzial.

Die Gefahr, die von Giftpflanzen ausgeht, ist oftmals schwer zu konkretisieren. Der Wirkstoffgehalt kann innerhalb der gleichen Art, von einer Pflanze zur nächsten, stark schwanken. Es kann also sein, dass beispielsweise eine Goldregen Pflanze im eigenen Garten weitaus giftiger ist als im Nachbargarten. Wichtig ist auch, dass jeder Mensch anders auf das Gift reagiert und die Pflanzen nicht für jeden Menschen gleich giftig sind. Grundsätzlich ist auch das Risiko einer Vergiftung bei Kindern und Tieren größer als bei Erwachsenen, da sie die Gefahr nicht erahnen können und von den schönen Blüten oder saftigen Früchten der Pflanzen angelockt werden.

Die zehn gefährlichsten Giftpflanzen im Garten sind: Eibe, Blauregen, Oleander, Thuja, Buchsbaum, Eisenhut, Engelstrompete, Narzisse, Herbstzeitlose und Tollkirsche. Natürlich gibt es darüber hinaus noch eine große Anzahl weiterer Giftpflanzen für Menschen, die in vielen Gärten und Wohnbereichen zu finden sind. Deshalb ist es ratsam, sich bei Ungewissheit im Gartenfachmarkt zu informieren, bevor eine neue Pflanzenart den Weg in den eigenen Haushalt findet.

Kinder und Haustiere sind besonders gefährdet, wenn giftige Pflanzen im Haushalt oder im Garten vorhanden sind. Im Falle einer Vergiftung gilt: Ruhe bewahren, Pflanzenteile aus dem Mund entfernen, Pflanzenteile zur Bestimmung aufheben, kein Erbrechen auslösen und sofort den Notruf 112 wählen. Auch die Experten des Giftinformationszentrums-Nord helfen rund um die Uhr kostenfrei unter der Rufnummer 0551 – 19240 weiter. Der ärztliche Leiter des GIZ-Nord, Dr. Martin Ebbecke, sagt hierzu: „Von insgesamt 50.000 Anfragen, die bei uns im Jahr 2023 zu allen Vergiftungsarten eingingen, entfielen alleine auf den Bereich ‚giftige Pflanzen‘ rund 4.800 Anfragen. Die meisten Erkundigungen holten Hobbygärtner dabei zu den giftigen Pflanzen Eibe, Wolfsmilch und Goldregen ein“.

Weitere Informationen zum Thema giftige Gartenpflanzen gibt das Giftinformationszentrum-Nord unter www.giz-nord.de oder der Deutsche Allergie- und Asthmabund unter www.daab.de.

Im Garten sollte unbedingt mit Handschuhen gearbeitet werden „da in der Erde befindliche Bakterien zu ernsthaften Wunderkrankungen führen können“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch. Foto: HN

Im Garten sollte unbedingt mit Handschuhen gearbeitet werden „da in der Erde befindliche Bakterien zu ernsthaften Wunderkrankungen führen können“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch. Foto: HN


Text-Nummer: 166560   Autor: AOK/red.   vom 22.06.2024 um 13.39 Uhr

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