Raubkunst: SPD unterstützt geplante Rückgabe

9.12.2021, 9.43 Uhr: "Mit der Rückgabe (Restitution) von 26 Exponaten der Lübecker Völkerkundesammlung nach Namibia und Äquatorialguinea geht Lübeck deutschlandweit einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung, mit dem Ziel der Aufarbeitung von Kolonialgeschichte und der Wahrnehmung aller Kulturen weltweit als gleichberechtigt" kommentiert der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Peter Petereit, den Vorschlag der freiwilligen Rückgabe der Exponate an die Nationalmuseen der Länder.

Die SPD-Fraktion hatte schon vor Jahren für die Restitution geworben, weil nach Angaben des SPD-Fraktionschefs Peter Petereit solche Objekte teilweise unrechtmäßig in die Lübecker Völkerkundesammlung gelangt sind und diese Kunstschätze für die Länder, aus denen sie von Kaufleuten und Privatpersonen nach Deutschland gebracht worden sind, bedeutend sind – beziehungsweise für das kulturelle Erbe dieser afrikanischen Staaten und ihrer Einwohner. "Wir werden im Kulturausschuss der Hansestadt die geplante Rückgabe unterstützen", macht Petereit klar.

Am 27. Januar 2022 soll dann die Bürgerschaft die längst überfällige Rückgabe auf den Weg bringen. "Wir können damit nicht die schrecklichen Taten der Kolonialzeit wiedergutmachen, aber wir wollen nun mit dieser ersten symbolischen Geste vielmehr auch an die Geschichte unserer Ur-Mütter und Ur-Väter mit Demut erinnern", betont der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion.

Die deutschen Sammler dieser ausgewählten Objekte – darunter Gewehre und Überreste von drei Afrikanern, die vermutlich aus einem Grab geraubt worden sind - waren Anfang des 20. Jahrhunderts an dem Völkermord der Herero und Nama beteiligt. Auch eine Maske und eine Ahnenfigur, die der Lübecker Expeditionsleiter Tessmann damals auf einer Expedition in Zentralafrika an sich gebracht hatte, sollen zurückgegeben werden. "Wir wollen eine nachhaltige kulturelle Kooperation mit Afrika starten und hoffen, dass sich weitere deutsche Städte diesem Vorbild anschließen."

Der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Peter Petereit, begrüßt den Vorschlag.



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