Hansemuseum wird für Kinder und Jugendliche kostenlos

14.12.2021, 16.24 Uhr: Am Dienstag gab das Europäische Hansemuseum einen Rückblick auf 2021 und einen Ausblick auf das kommende Jahr. Dann stehen einige Änderungen an. So wird die Dauerausstellung umgebaut. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sollen in Zukunft freien Eintritt haben.

Insgesamt wurden vom 1. Januar bis 30. November 2021 rund 59.000 Besuche im Europäischen Hansemuseum (EHM) gezählt. Als großer Publikumsmagnet erwies sich die Sonderausstellung »Hanse steinreich – eine LEGO Zeit-reise«, die bisher 23.000 Besucher verzeichnete. 2021 haben insgesamt 364 Gruppen das EHM besucht, davon 184 Schulklassen.

Im digitalen Raum konnte das EHM ebenfalls zahlreiche Besucher anlocken. Bis zum 30. November 2021 wurden insgesamt rund 190.000 digitale Besuche gezählt (Personen, die über die Website sowie Social-Media-Kanäle mit Inhalten des Museums in Berührung gekommen sind).

Im Rahmen der Jahrespressekonferenz haben Dr. Felicia Sternfeld und ihr Team die Pläne des Europäischen Hansemuseums für 2022 vorgestellt. Veränderungen stehen im Bereich der Dauerausstellung an: Ab dem 1. Januar 2022 erhalten Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre freien Eintritt in die Dauerausstellung sowie sämtliche Sonderausstellungen. Damit setzt das EHM nicht nur einen lang gehegten Wunsch in die Tat um, sondern kommt seinem Bildungsauftrag noch besser nach und erhöht die Familienfreundlichkeit des Museums.

Ab dem 3. Januar 2022 beginnen die Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Dauerausstellung »Die Hanse«. »Wir möchten unseren Besuchern auch zukünftig ein einmaliges, lebendiges wie lehrreiches Erlebnis in unserer Ausstellung bieten – dazu gehört auch, dass wir uns kontinuierlich weiterentwickeln. Die Themen Besuchsfreundlichkeit und Barrierefreiheit stehen im Fokus unserer Weiterentwicklung«, sagt Felicia Sternfeld zu den geplanten Maßnahmen. Die Umsetzung sieht auch diverse Baumaßnahmen vor. Die größte Umgestaltung liegt dabei im letzten Abschnitt der Ausstellung. Um den Besuchern ein umfassendes Bild des Kaufmannsbundes von den Anfängen bis heute zu bieten, soll der Rundgang künftig im Neubau des Museums enden. Dafür wird die Inszenierung »Bergen 1764«, die sich derzeit noch im 1. OG des Burgklosters befindet, in den Neubau verlegt. Zudem ist geplant, die Ausstellung mit einer erzählerischen Schlusspräsentation zu beenden, die nicht nur eine Verbindung zur heutigen Zeit herstellt, sondern Gästen auch die Möglichkeit gibt, das zuvor Erlebte Revue passieren zu lassen.

Um die Teilhabe sämtlicher Besuchsgruppen für den gesamten Rundgang zu gewährleisten, wird der Treppenaufgang, der die Gäste bisher aus der Ausstellung hinausführt, um einen Fahrstuhl ergänzt.

Ein besonderes Highlight wird der Umbau des Abschnitts »Prestige – London um 1500«, zu einer atmosphärischen Inszenierung. »Die neue Inszenierung lässt unsere Gäste an das Ufer der Themse reisen und einen Blick in das Londoner Kontor Stalhof werfen. Hier sollen sie Einblick in den Alltag der niederdeutschen Kaufleute in London 1478 erhalten«, erläutert André Dubisch, Projektleiter der Weiterentwicklung.

Wegen der anstehenden Baumaßnahmen beenden die Gäste ab dem 3. Januar 2022 den Rundgang in der Inszenierung Brügge und werden von dort wieder ins Foyer zurückgeleitet. Schritt für Schritt wird dann der zweite Teil der Dauerausstellung wieder geöffnet, um den Besuchern so rasch es geht wieder volle 800 Jahre Hansegeschichte präsentieren zu können.

Die Preise für den Besuch der Dauerausstellung werden dementsprechend angepasst und betragen zunächst 9 Euro für Erwachsene, 7 Euro ermäßigt. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren besuchen die Dauerausstellung ab 2022 kostenfrei – das gilt auch für die Zeit nach Abschluss der Weiterentwicklung.

In der Zeit während des Umbaus steht darüber hinaus allen Gästen, die das Museum besuchen ein 3D-Rundgang der Dauerausstellung zur Verfügung, der ab der Inszenierung »Macht – Brügge 1361« mit zusätzlichen Inhalten aus der Ausstellung, wie zum Beispiel den Audiostationen, ergänzt wird.

Im Europäischen Hansemuseum steht unter anderem ein Umbau der Dauerausstellung an. Foto: Olaf Malzahn/Archiv



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