Treffpunkt für Suchtkranke: Kosten steigen erheblich

2.6.2022, 11.56 Uhr: Eigentlich sollte die neue Begegnungsstätte für Suchtkranke in diesem Sommer an den Start gehen. Bislang liegt nicht mal abschließende Baugenehmigung vor. Die Kosten für den Bau erhöhen sich erheblich. Die Miete von 150.000 Euro pro Jahr wird sich nicht halten lassen.

Die Beratungsstelle für Suchtkranke soll unterhalb der Marienbrücke für zehn Jahre errichtet werden. Angedacht war eine Container-Lösung. Das hätte jährliche Kosten von 150.000 Euro bedeutet. Auf die Ausschreibung gab es aber kein Angebot. "Statt der Container als Raum-Module kommen nun vorgefertigte Wand- und Deckentafeln als Flächen-Module zum Einsatz", schreibt Senatorin Pia Steinrücke in einer Vorlage. Dafür ist eine Änderung der Baugenehmigung notwendig. Die liegt noch nicht vor.

Nach derzeitigem Stand erhöhen sich die Kosten für den Bau um 24 Prozent auf 1,85 Millionen Euro. Die Verwaltung geht von einer weiteren Steigerung aus, da noch nicht alle Gewerke ausgeschrieben sind.

Um den städtischen Haushalt zu schonen, wird die städtische Gesellschaft KWL das Gebäude errichten und dann an den Betreiber AWO vermieten. Dafür war eine Miete von 150.000 Euro pro Jahr vorgesehen. Die wird sich nicht mehr ausreichen. Die AWO kann die Steigerung natürlich nicht bezahlen. Der städtische Zuschuss - bisher waren 433.000 Euro im Jahr geplant - muss entsprechend erhöht werden.

Die Stadtverwaltung deutet bereits eine Spar-Idee an: Die Laufzeit der Projektes könnte über die geplanten zehn Jahre hinaus verlängert werden: "Sollte die Begegnungsstätte an dem Standort länger als 10 Jahre betrieben werden, da zum Beispiel die mögliche Nachnutzung nicht oder später eintritt, reduziert sich der Mietaufwand ab dem 11. Nutzungsjahr erheblich."

Im Februar begannen die Vorbereitungen für den Bau einer Begegnungsstätte für Suchtkranke an der Marienbrücke. Foto: Archiv



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