In Lübecks Süden wird seit Jahrtausenden gesiedelt

7.7.2022, 13.22 Uhr: Archäologische Grabungen in der Lübecker Innenstadt sind keine Seltenheit. Am ehemaligen Obstgut an der Kronsforder Landstraße gibt es aber wesentlich ältere Funde. Hier standen bereits vor 2000 Jahren Gebäude. Aber es gibt auch rund 6000 Jahre alte Spuren menschlichen Lebens.



Im Lübecker Süden entlang der Kronsforder Landstraße entwickelt die KWL ein neues Gewerbegebiet. Auf dem 44 Hektar umfassenden Gelände finden bereits seit rund einem Jahr archäologische Untersuchungen statt. Rund 20 Hektar werden genauer untersucht. Die ersten fünf Hektar sind fast vollständig ausgegraben, denn hier entsteht ab September der erste Gewerbebetrieb.



Dr. Ingrid Sudhoff, Sachgebietsleitung Lübecker Landgebiet beim Bereich Archäologie und Denkmalpflege, hatte bereits Funde erwartet. Der Bereich zwischen der ehemaligen Stecknitz und dem Glinderbruchgraben ist schon seit langer Zeit ein wichtiger Handelsweg. Funde gab es bereits bei Krummesse, Moisling und Genin.



Nahe der Niederung des Glinderbruchgrabens reihen sich Pfosten an Pfosten vorgeschichtlicher Häuser aus der Zeit um Christi Geburt. Bisher wurden Spuren von fünf Gebäuden entdeckt. Auf einer weiteren Fläche deuten klare Indizien auf eine jungsteinzeitliche Besiedlungsphase aus der Zeit vor etwa 6.000 Jahren hin. Die Funde werden jetzt erfasst und konserviert. Aufhalten können sie den Bau des Gewerbegebietes nicht.

Im Original-Ton hören Sie Dr. Manfred Schneider, Bereichsleitung Archäologie und Denkmalpflege bei der Hansestadt Lübeck, zu den Ausgrabung an der Kronsforder Landstraße.

Im Bereich des neuen Gewerbegebietes Semiramis standen bereits vor 2000 Jahren kombinierte Wohn- und Stallgebäude. Fotos, O-Ton: JW

Hier hören Sie den Originalton:  



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