Auch Linke und GAL für Erhalt des Marien-Krankenhauses

17.1.2023, 15.19 Uhr: Auch die Fraktionen "Die Linke" und die GAL-Fraktion äußern ihr Unverständnis für eine Verlegung des Marien-Krankenhauses auf das Uni-Gelände und eine Beteiligung des UKSH. Die GAL wird sich an der Mahnwache am Dienstagabend beteiligen.

Linke: Das Marien-Krankenhaus muss unabhängig bleiben

Wir veröffentlichen die Mitteilung im Wortlaut:

(")Die Fraktion Die Linke Lübeck ist sehr überrascht über die neusten Entwicklungen um das Marien-Krankenhaus. Letzte Woche wurden die Pflegekräfte Informiert, dadurch hat auch Die Linke davon erfahren.

Die Lübecker Politik, wie auch der Lübecker Bürgermeister Lindenau, wurden erst über die Presse von einer möglichen Übernahme des Marien-Krankenhauses durch das UKSH informiert.

Transparente Informationspolitik ist bei den Trägern der Klinik wohl offenbar nicht angesagt. „Ich mache mir Sorgen über die Arbeitsbedingungen und den Gehältern der Mitarbeiter nach einer möglichen Übernahme der Klink vom UKSH. Ich erinnere an das Outsourcen des nichtmedizinischen Personal im UKSH. Solche Maßnahmen befürchte ich jetzt auch für das Marien-Krankenhaus. Es kann auch nicht sein, dass es in Lübeck nur noch eine Geburtsklinik gibt. Da haben die Eltern keine Wahl mehr“, sagt Katjana Zunft, Fraktionsvorsitzende der Lübecker Linken.

„Bei dem Deal um das Marien-Krankenhaus geht es natürlich auch um Geld. Um die Beschäftigten und den Patienten geht es meist nur zweitrangig. DIE LINKE kämpf um eine Krankenversorgung ohne Profitinteressen. Krankenhäuser müssen gemeinnützig arbeiten. Sie dürfen keine Profitcenter werden“, erklärt Andreas Müller, Vorsitzender der Lübecker Linken.

Große Sorgen macht sich Die Linke auch um die Geburtsstation des Marienkrankenhauses. "Diese muss erhalten bleiben, nachdem immer mehr Geburtskliniken in Schleswig-Holstein schließen, haben die Gebärenden immer weniger Auswahlmöglichkeiten, das ist eine sehr negative Entwicklung und schränkt die Rechte auf freie Klinikwahl immer mehr ein. Das Marienkrankenhaus hat einen hervorragenden Ruf bei für Geburten und Frauen Medizin, diese Expertise darf nicht verloren gehen“, sagt Katjana Zunft.

Die Linke wird sich an Protestaktionen der Belegschaft beteiligen.(")

GAL: Marienkrankenhaus unbedingt erhalten

„Viele Lübeckerinnen und Lübecker haben eine sehr persönliche Bindung an das Marienkrankenhaus. Es ist ihr Geburtsort oder der ihrer Kinder. Als wir hörten, dass sich der jetzige Träger zurückziehen und das UKSH den Standort übernehmen will, läuteten bei uns die Alarmglocken“, so Antje Jansen von der GAL.

Auch Juleka Schulte-Ostermann, GAL Vorstandmitglied, ist äußerst besorgt. „Wir brauchen insbesondere für Schwangere weiterhin die Wahlmöglichkeit. Nur wenige Frauen wollen zu Hause oder in der Hebammenpraxis ihr Kind zur Welt bringen. Es braucht in der Regel jedoch auch nicht die Maximalversorgung einer Uni-Klinik.“

Katja Mentz, die selbst im Marienkrankenhaus geboren wurde, ergänzt: „Das Marienkrankenhaus ist eine sehr beliebte Alternative zum UKSH, wie auch die Geburtenzahlen zeigen. Die kleineren Organisationsstrukturen bieten nicht nur für die Mitarbeitenden eine andere Atmosphäre, sondern auch die Offenheit für Kooperationen gemeinsam mit anderen Institutionen. So steht das Marienkrankenhaus beratend an der Seite von Frauen in Notlagen, die anonym entbinden wollen. Das sind sehr vertrauensvolle Strukturen der Zusammenarbeit. Die müssen unbedingt erhalten bleiben.“

Die Wählergemeinschaft GAL wird sich an der heutigen Mahnwache vor dem Marienkrankenhaus beteiligen. „Wir senden damit ein Signal an die Mitarbeitenden und auch an die Landespolitik. Es ist nicht in Ordnung, dass die Stadt Lübeck bisher offensichtlich nicht in die Entscheidungen eingebunden war. Eine Übernahme durch einen großen Träger geht oftmals mit Veränderungen für das Personal einher. Wenn nicht sofort, so droht möglicherweise in Zukunft die Schließung des kleineren Standorts – spätestens, wenn die Personaldecke an der Uni-Klinik zu dünn wird oder finanzielle Kürzungen vorgenommen werden sollen. Wir wollen klar machen, dass der Standort Marienkrankenhaus unbedingt erhalten bleiben muss. Damit schwangere Frauen eine Wahl haben, wo sie gebären wollen. Die Mitarbeitenden sind unbedingt in den Prozess einzubeziehen“, fordert Antje Jansen.

GAL und Linke fordern den Erhalt des Marien-Krankenhauses am jetzigen Standort. Foto: GAL



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