Travemünde: Rattenplage in der Altstadt

26.5.2023, 15.40 Uhr: Wer in der Jahrmarktstraße zwischen Kirche und Vorderreihe unterwegs ist, braucht in dem idyllischen Durchgang nicht lang warten: Bald fängt es an zu rascheln, denn die Ratten dort sind kaum noch scheu. Anwohnern zufolge wurden die Tiere angefüttert, was inzwischen die Behörden auf den Plan ruft.



Ratten haben seit Pestzeiten einen besonders schlechten Ruf in der Tierwelt. Bis heute gelten sie als Krankheitsüberträger. Entsprechend groß ist die Unruhe in der Travemünder Altstadt. Tatsächlich sind die Tiere bereits am helllichten Tag in dem Durchgang unterwegs. Mehr noch in der Dämmerung. Man kann sich leicht vorstellen, wie schnell da mal eine Ratte durch eine geöffnete Haustür huscht.


In diesem Durchgang sind besonders viele Tiere unterwegs.

Gerüchte über Ratten-Fütterung
Die Gerüchteküche im Seebad brodelt: Die Tiere würden von einer Anwohnerin gefüttert und hätten sich deshalb so stark vermehrt, heißt es. Die Ratten würden bereits aus den Gullys kommen. Und hätten inzwischen so wenig Scheu vor den Menschen, dass sie mancher, wenn er vor seine Haustüre tritt, erst einmal mit den Füßen verscheuchen müsse. Am Donnerstag hieß es, das Ordnungsamt sei in großer Zahl dagewesen und hätte Gift in die Gullys verbracht, um der Lage Herr zu werden.


Die Ratten würden aus den Gullys kommen, wird inzwischen in der Travemünder Altstadt erzählt.

Stadt bestätigt Beschwerden über Rattenbefall
„Dem Ordnungsamt wurden mehrere Beschwerden zu einem Rattenbefall in den Straßen Vorderreihe 1-3 und Durchgangsweg St. Lorenz Straße gemeldet“, bestätigt das Presseamt der Stadt auf Nachfrage von HL-live.de. „Der Kommunale Ordnungsdienst beobachtet die Lage aktuell und prüft, ob ein Rattenbefall tatsächlich feststellbar ist“, sagt Pressesprecherin Nicole Dorel. Die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL) seien ebenfalls informiert, um auch Informationen zu sammeln.



Wie geht es weiter?
„Das Ordnungsamt würde im Falle der Feststellung eines Rattenbefalls Maßnahmen zur Bekämpfung anordnen“, heißt es dazu von Seiten der Stadt. „Diese müssen dann durch den Grundstückseigentümer umgesetzt werden (zum Beispiel Beauftragung eines Schädlingsbekämpfers). Die Kosten hierfür übernimmt dann der Grundstückseigentümer.“

In einem Durchgang in der Travemünder Altstadt sind die Anwohner in Unruhe. Zahlreiche Ratten sind dort auch tagsüber unterwegs. Fotos: Helge Normann



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