Musikalisches Feuerwerk im Remter

27.10.2023, 7.58 Uhr: Die Remterkonzerte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. An jedem letzten Donnerstag im Monat, von September bis April, lädt Hans-Jürgen Schnoor ins St. Annen-Museum ein. Im ehemaligen Speise- und Versammlungssaal der Augustinerinnen erklingt dann Kammermusik vor allem des 17. und 18. Jahrhundert.

Immer wieder gelingt es Schnoor, ganz ausgezeichnete Musiker für dieses Projekt zu gewinnen – vergangenen Donnerstag musizierte er zusammen mit Elisabeth Weber, Professorin an der Musikhochschule. Elisabeth Weber widmet sich mit Vorliebe der Kammermusik aller Art, besonders setzt sie sich für zeitgenössische Musik ein, aber auch die historische Aufführungspraxis bei Alter Musik hat es ihr angetan.

Hans -Jürgen Schnoor (Cembalo) und Elisabeth Weber (Violine) fächerten eine erstaunliche stilistische Vielfalt in Werken von Johann Sebastian Bach auf: da war die reichverzierte, frei parlierende Sonate in e-Moll in deutlicher Dominanz der Geige, drei kunstvolle Abschnitte aus Bachs berühmtem Vermächtnis „Die Kunst der Fuge“, die effektvolle, dennoch innige a-Moll-Sonate für Solovioline und schließlich die beinahe orchestral aufspielende G-Dur Sonate, ebenfalls ein Vermächtnis des großen Komponisten denn es handelt sich um eines der ersten Werke, in denen das Tasteninstrument aus der Rolle des reinen Begleiters herauswächst und zum ebenbürtigen Partner des Soloinstruments wird.

Angelegt als Triosonate im Verständnis der Zeit, geht Bach weit über diese Satztechnik hinaus, er vervielfältigt alle Möglichkeiten, vom puren Cembalosolo über strengen Triosatz ergeben sich ganz große konzertante Gestalten, rhythmische Vielfalt, eindringliche Chromatik, atemberaubende Laufkaskaden – Hans-Jürgen Schnoor und Elisabeth Weber boten ein wahres musikalisches Feuerwerk in diesem Drehgelenk der Musikgeschichte.

Im nächsten Remterkonzert am Donnerstag, den 30. November, um 18 Uhr spielt Hans-Jürgen Schnoor die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach.

Elisabeth Weber und Hans-Jürgen Schnoor nach dem Konzert vor dem Heiligen Georg, dem Drachentöter, im St. Annen Museum Foto: Svea Regine Feldhoff



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