Viel Wasser in Lübeck: Eine Sturmflut ohne Sturm

4.1.2024, 12.45 Uhr: In der Regel entsteht ein Hochwasser in Lübeck, wenn kräftiger Nordwind die Ostsee in die Trave drückt. Am Donnerstag war es ungewöhnlich. Der Wind drehte zwar auf Nord, ein Sturm blieb aus. Trotzdem erreichte der Travepegel einen Stand von knapp 1,50 Meter über dem mittleren Stand.



Wochenlange Regenfälle haben die Böden gesättigt. Weiterer Niederschlag kann nur noch oberirdisch abfließen. Entsprechend gab es an der Trave vor Lübeck zahlreiche Überflutungen. Und auch in Lübeck war das Kanalsystem in einigen Teilen überlastet. Straßen mussten gesperrt werden. Bei vielen Lübeckern drückt das Grundwasser in die Keller.



Heftig traf es den Bereich an der Obertrave. Hier stieg der Pegel am Vormittag schnell auf 1,50 Meter über dem mittleren Wasser. Die Anwohner machten ihre Schotten dicht, um Schäden zu vermeiden. Hart traf es einige Autofahrer, die nicht vom Ordnungsamt erreicht wurden. Ihre Autos standen im Wasser und dürften stark beschädigt sein.



Der Pegelstand sank ab Mittag wieder schnell. Die Niederschläge gehen immer mehr in Schnee über. Dazu wird es deutlich kälter. Das dürfte die Lage entspannen, denn die überfluteten Bereiche werden zu Eisflächen.

Das Hochwasser erreichte einen Pegel von 1,5 Meter über dem mittleren Wasserstand. Fotos: JW



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