DGB: Stark steigende Mieten in Lübeck

15.6.2024, 12.17 Uhr: Am 15. Juni 2024 veranstaltet das bundesweite Bündnis Mietenstopp, in dem auch der DGB vertreten ist, in vielen Städten Aktionen für einen sechsjährigen Mietenstopp. „Die Einkommensentwicklung kann mit den steigenden Mieten nicht mithalten. Und die Energiepreissteigerungen und Inflation der letzten Jahre haben die Situation für viele Mieterinnen und Mieter zusätzlich verschärft“, sagt Melanie Meyer, Geschäftsführerin der DGB-Region SH Südost.

„Außerdem steigen die Mieten in unserer Region, im sogenannten Hamburger Speckgürtel besonders stark, da immer mehr Beschäftigte in die Nähe der Großstadt ziehen, um weniger weite Wege zum Arbeitsort zu haben. Dadurch müssen sie dann aber höhere Mieten in Kauf nehmen“, betont Lara Gerecke, DGB-Regionssekretärin.

In vielen Städten der DGB-Region seien die Mieten in den letzten acht Jahren eklatant gestiegen. Kostete ein Quadratmeter 2016 in Lübeck noch 7,15 Euro, mussten Anfang 2024 bereits 10,99 Euro gezahlt werden. Das entspricht einer Steigerung von knapp 54 Prozent. Ähnlich sieht es auch in anderen Landkreisen rund um Hamburg aus: Im Herzogtum Lauenburg stiegen die Mieten beispielsweise in Ratzeburg von 5,57 Euro auf 9,80 Euro (76 Prozent), in Schwarzenbek von 6,75 Euro auf 11 Euro. Im Kreis Stormarn hat Ahrensburg eine Steigerung von 41 Prozent zu verzeichnen, allerdings bei höheren Mieten schon in 2016 (damals 9,09 Euro pro Quadratmeter, heute 12,81 Euro) und auch in Bad Oldesloe haben sich die Mieten in den acht Jahren um 36 Prozent erhöht. In Pinneberg stiegen die Mietpreise von 8,33 Euro in 2016 auf 12,17 Euro Anfang 2024, in Bad Segeberg von 7,17 Euro auf 10 Euro.

„Die Bundesregierung hat noch etwas mehr als ein Jahr Zeit, den Mieterinnen und Mietern mit einem sechsjährigen Mietenstopp eine Atempause zu verschaffen“, so Meyer. In der Zwischenzeit müssten neue, bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Dazu brauche es mehr öffentlichen und sozialen Wohnungsbau, die Einführung einer neuen Wohngemeinnützigkeit und eine Verlängerung der Mietpreisbremse. Außerdem müssten die Kommunen Investoren bei Neubauprojekten stärker auf das Gemeinwohl verpflichten. Bund, Länder und Kommunen müssten zudem wieder stärker ihre Verantwortung als Anbieter von preiswertem, öffentlichem Wohnraum annehmen, so die Forderungen des DGB zum Thema.

Die DGB-Region SH Südost umfasst die Kreise Ostholstein, Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Segeberg und Pinneberg sowie die Hansestadt Lübeck.

Die genannten Zahlen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VALUE Marktdaten. Sie entsprechen den sogenannten Angebotsmieten (Median), also jenen Preisen, zu denen Wohnungen auf dem Markt angeboten werden. Diese Werte bilden die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt besser und zeitnaher ab als die sogenannten Bestandsmieten.

Melanie Meyer, Geschäftsführerin der DGB-Region SH Südost, fordert eine Mietpreisbremse. Foto: JW/Archiv



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