Forum für Migranten zu Olympia in Paris

12.8.2024, 13.37 Uhr: Unter dem Titel „PARIS 2024: Die Olympischen Spiele glokal betrachten. Friedliches Zusammenleben in Lübeck“, hat der Vorstand des Lübecker Forums für Migranten eine Mitteilung zum Thema veröffentlicht.

Die Mitteilung des Forums im Wortlaut:

(„)Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eröffnete die Sommerspiele 2024 der XXXIII. Olympiade in Paris. Internationale Wettkämpfe nach dem Vorbild der griechischen Antike. Paris zeigte mit einer phantastischen Boot-Parade und mit den unvermeidlichen Sehenswürdigkeiten Eiffelturm, Moulin Rouge, Montmartre, Triumphbogen, Champs-Élysées und Louvre im Blickfeld eine kreative Avantgarde, das Gegenteil zum Beispiel zu den Olympischen Spielen von 1936.

Ist friedliches Miteinander, friedliches Zusammenleben möglich, auch wenn es Krieg und Terror auf der Welt gibt, ob zum Beispiel in der Ukraine oder in Israel, Gaza und Westbank - was auch uns trifft und beschäftigt? Auch wenn radikale politisch engagierte Menschen, ob bei der SPD, CDU, Grünen oder anderen, auf der Straße oder in ihrem Haus angreifen, Kommunalpolitiker einschüchtern und versuchen, uns ins Jahr 1928 zurück zu katapultieren?

„Ja! Es ist möglich“, meint Aydin Candan, Vorsitzender des Forums für Migranten in der Hansestadt Lübeck. „Es geht, auch wenn in Lübeck circa 64.000 Menschen aus 169 Ländern der Welt leben. Es ist möglich, genauso wie bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris, wo zum Beispiel Athleten aus Süd-Korea friedlich mit den Athleten aus Nord-Korea wetteifern. Wir leben hier zum Beispiel mit Menschen aus Polen und Griechenland friedlich zusammen, auch wenn die Wehrmacht und die SS in Polen zerstört, gewütet und gemordet haben. Die Grundlage dafür ist unser Grundgesetz.“

In Lübeck leben sowohl Menschen aus der Ukraine als auch aus Russland, Menschen mit Bezug zu Israel und zu Palästina. „Wir alle treffen uns friedlich, wie zum Beispiel zuletzt auf der Travemünder Woche. Wir lachen, feiern und genießen es. Wir, als Gesellschaft, sollen uns nicht von Radikalen, ob rechts, links oder religiös motiviert, spalten lassen“, so Candan. Das Forum setzt sich seit seiner Gründung für ein weltoffenes Lübeck, gegen Hass, gegen Gewalt, gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, für die Demokratie und für ein friedliches Miteinander ein.

„Wir Menschen sind wie Naturperlen: Wir sind nicht alle gleich rund und schneeweiß. Wir sind nicht perfekt, jeder und jede hat irgendwelche Zacken“, hält Spyridon Aslanidis (Beauftragter des Forums gegen Antisemitismus und für interkulturelles Zusammenleben) nach circa 30 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit fest. „Wir sind als friedliche Gesamtheit in unserer bunten Vielfalt zu betrachten. Darin ist auch unsere Schönheit und Stärke zu sehen. Es war auch möglich, dass Coventry uns vergeben hat, oder dass wir mit Franzosen und Dänen nach jahrhundertelanger Feindseligkeit jetzt befreundet sind.“

Das Forum für Migranten ist überparteilich, daher sieht es auch das Parteipolitische nicht als trennendes Element: „Das Parteibuch ist sekundär. Beweis dafür ist die sehr gute Zusammenarbeit unseres Bürgermeisters, Jan Lindenau, mit unserem Stadtpräsidenten, Henning Schumann, oder auch die der Mitglieder des Forums“, so Candan und Aslanidis. „Es geht. Es geht friedlich und kooperativ zusammen. Wir als Forum sehen hier auch die lokale Umsetzung der Ziele 16 (Frieden) und 17 (Partnerschaften) der SDG (Sustainable Development Goals) für eine bessere Welt“. („)

Das Lübecker „Forum für Migranten“ äußert sich zu den Olympischen Spielen in Paris als Beispiel für ein friedliches Zusammenleben. Foto: Ali Alam



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