Gewalt gegen Polizisten: Polizeihilfsfonds ist alarmiert

24.8.2024, 14.57 Uhr: Medienberichte über Rekordzahlen an Attacken auch auf Bundespolizisten haben auch den schleswig-holsteinischen Polizeihilfsfonds, kurz „HUPF“, auf den Plan gerufen. „Nach wie vor erreichen uns fast täglich Meldungen über schlimme Übergriffe gegenüber Beamten im Streifen- und Einsatzdienst der Landespolizei“, berichtet deren Vorsitzender Andreas Breitner.

1.303 Angriffe auf Landespolizisten im Jahr 2023
Im vergangenen Jahr waren nach Angaben des schleswig-holsteinischen Innenministeriums insgesamt 1.303 Gewaltdelikte gegen Polizisten registriert worden, davon 635 Widerstandshandlungen und 668 tätliche Angriffe. Darüber hinaus hatte es laut Ministerium im Jahr 2023 sechs einfache und 26 gefährliche Körperverletzungen sowie einen versuchten Totschlag zum Nachteil von Polizeibeamten gegeben.

302 Gewaltdelikte in der Polizeidirektion Lübeck
Allein in der Polizeidirektion Lübeck, zu dem die Hansestadt und der Kreis Ostholstein gehören, waren nach Angaben des Innenministeriums im vergangenen Jahr 302 Gewaltdelikte gegen Polizistinnen und Polizisten registriert worden, davon 156 tätliche Angriffe (114 StGB) sowie 146 Widerstandshandlungen (§ 113 StGB).

Andreas Breitner: Gewaltauswüchse sind alarmierend
„Und auch im laufenden Jahr scheint sich ein spürbarer Rückgang der Angriffe auf Polizisten nicht abzuzeichnen“, ahnt Andreas Breitner. Jüngste Meldungen über Attacken auf polizeiliche Einsatzkräfte nähren die Befürchtungen des ehemaligen Innenministers.

Neben den erschreckend vielen Widerstandshandlungen und körperlichen Angriffe sei insbesondere das wachsende Ausmaß der Übergriffe auf die Beamtinnen und Beamten als Repräsentanten des Staates alarmierend und stießen beim Hilfsfonds auf Unverständnis und Wut.

„Es wird damit aber auch ständig sehr deutlich vor Augen geführt, mit welchen unberechenbaren Gefahren der polizeiliche Alltag verbunden ist“, so Andreas Breitner weiter. Oft sei es nur reiner Zufall, dass Polizisten im Einsatz nicht schwerer verletzt oder sogar getötet würden. Sie müssten oft rund um die Uhr Ad-hoc-Entscheidungen mit großer Tragweite bis hin zu Grundrechtseingriffen treffen und dabei ihre eigene Gefährdung in Kauf nehmen, unterstreicht Andreas Breitner.

„Die Verrohung der Gesellschaft darf aber nicht auf dem Rücken der Polizei ausgetragen werden“, sagt der HUPF-Vorsitzende. Es bedürfe eines verstärkten Einsatzes für Respekt, Anerkennung und Akzeptanz des staatlichen Handelns, so Andreas Breitner weiter.

www.hupf-sh.de

„Nach wie vor erreichen uns fast täglich Meldungen über schlimme Übergriffe gegenüber Beamten“, berichtet Andreas Breitner, Vorsitzender des Polizeifonds. Foto: HUPF



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