Deutliche Stärkung des Busverkehrs geplant

28.9.2024, 16.28 Uhr: Lübecks Ziel ist es, dass 20 Prozent aller Wege mit dem Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) zurückgelegt werden. Derzeit beträgt der Anteil lediglich elf Prozent. Dazu sind auch zahlreiche Maßnahmen zur Beschleunigung des Busverkehrs geplant.

Sollte die Lübecker Bürgerschaft den geplanten neuen Regionalverkehrsplan beschließen, wird ein flächendeckender „Integraler Taktfahrplan“ in Lübeck eingeführt. Dieser umfasst weitere 10 min-Taktachsen und vor allem eine bessere Verknüpfung zwischen den Buslinien und an den Bahnhaltepunkten. „Den Busverkehr in Lübeck weiter zu verbessern ist erklärter Wille von Politik und Verwaltung. Wir werden trotz angespannter Haushaltslage weiterhin versuchen, so viele Maßnahmen wie möglich umzusetzen. Die jetzige Planung ist ein weiterer, wichtiger Schritt für mehr Attraktivität des Busverkehrs“, so Bürgermeister Jan Lindenau.

Geplante Verbesserungen im Busverkehr

Direktverbindung Travemünde – Kücknitz – Innenstadt – Campus (Mo-Fr ab Solmitzstraße im 10‘-Takt)

Direktverbindung Kaufhof – Campus über Wallbrechtstraße (Mo-Fr im 10‘-Takt)

Direktverbindung Moisling – Sana Kliniken – Campus

Direktverbindung Krummesse/Vorrade – Flughafen – Campus

Direktverbindung Flughafen – Blankensee – Groß Grönau – Campus – Innenstadt

Direktverbindung Estlandring – Innenstadt

Direktverbindung Bad Schwartau – Schwartauer Landstraße – Innenstadt über Marienbrücke (Mo-Fr im 10‘-Takt)

Optimaler Umstieg an der Kreuzwegbrücke zwischen Bussen Richtung Schlutup und Kücknitz – Travemünde

Israelsdorf – Karlshof – Innenstadt beschleunigt durch direkte Führung über Burgfeld

Schlutup – Innenstadt beschleunigt durch direkte Führung über Wahmstraße

Optimaler Umstieg am Bf. Hochschulstadtteil zwischen Bahnen in beiden Richtungen und Bussen Richtung Campus – Kaufhof

Optimaler Umstieg am Bf. Flughafen zwischen Bahnen in Richtung Ratzeburg und Bussen Richtung Krummesse, Blankensee – Groß Grönau und St. Hubertus – Campus

Direktbus Campus – Hbf weiter zum Quartier Brolingplatz und Innovationszentrum Einsiedelstraße

Optimaler Umstieg am Bauernweg aus allen Richtungen (Schönböcken, Dornbreite, Groß Steinrade, Roggenhorst, Citti-Park/Buntekuh/Moisling)

Optimale Umstiege am Bf. Dänischburg/IKEA zwischen Bahnen in beide Richtungen und Bussen Richtung Bad Schwartau und Sereetz Am Rugenberg

Diese Haltestellen sollen aufgehoben werden

Achatweg (heute Linie 4)
Am Schwarzen Berg (heute Linie 3)
Am Teufelsmoor (heute Linie 3)
Brunshorster Weg (heute Linie 3)
Eric-Warburg-Brücke (heute Linie 8)
Kalkhorster Weg (heute Linie 3)
Neue Hafenstraße (heute Linie 8)
Süderstraße (heute Linie 3)
Türkisweg (heute Linie 4)
Utechter Weg (heute Linie 3)

Neue Busspuren und bauliche Änderungen

Korridor 1: Kronsforder Allee / Berliner Allee
- Zeitliche und räumliche Verlängerung des ÖPNV-Sonderfahrstreifens vor dem Mühlentorkreisel bis zur Haltestelle Verwaltungszentrum Mühlentor,
- Umbau des Knotens an der B207 mit baulichen und verkehrstechnischen Komponenten.

Korridor 2: Ratzeburger Allee / Mönkhofer Weg
- Beeinflussung der beiden Lichtsignalanlagen nördlich des St.-Jürgen-Ringes in Kombination mit der Aufhebung der Busbuchten an den Haltestellen Stresemannstraße und Wasserkunst
- Beeinflussung der Lichtsignalanlagen südlich Osterweide oder bis Groß Grönau (Grüne Welle dann während Busdurchfahrt ggf. teilweise unterbrochen)
- Busbeschleunigung im Bereich Universität / Osterweide: Neubau einer separierten Rechtsabbiegespur stadteinwärts zur Osterweide im Bereich des bestehenden Grünstreifens ggf. mit Einbindung der Bushaltestelle (als Busschleuse)
- Prüfung eines ÖPNV-Sonderfahrstreifens im Zusammenhang mit den erwarteten Zusatzverkehren aus dem UKSH-Erweiterungsbau und dem zugeordneten Parkhaus

Korridor 3a: Korridor Ziegelstraße / Herrenholz / BAB-Anschlussstelle Moisling
- Durchgehende Beeinflussung aller Lichtsignalanlagen entlang Ziegelstraße (ggf. ohne
Knoten Ziegelstraße / Korvettenstraße)
- Blockieren von Haltestellen und deren An- und Abfahrtszonen (Markierungen, Haltestellenkaps, Einengungen etc.)
- Überplanung der Haltestellenanlage „Buntekuh“ u.a. zur Optimierung der ÖPNV-Betriebsabläufe
- Ausbau der Kieler Straße unter Berücksichtigung der ÖPNV-Belange

Korridor 3b: Niendorfer Straße / Genin
- Prüfung einer systematischen Entlastung vom Kfz-Verkehr
- Einrichtung einer in die Haltestellenanlage integrierten Busschleuse am Berliner Platz
- Blockieren von Haltestellen und deren An- und Abfahrtszonen (Markierungen, Haltestellenkaps, Einengungen etc.)

Korridor 4: Schwartauer Allee / Bei der Lohmühle / Lübecker Straße
- Gestaltung von integrierten Busschleusen in der Fackenburger Allee an den Haltestellen in Fahrtrichtung stadtauswärts
- Beeinflussung weiterer Lichtsignalanlagen im Verlauf der Schwartauer Allee
- Umbau Busbuchten im Straßenzug Schwartauer Allee – Schwartauer Landstraße zu Haltestellen am Fahrbahnrand oder Haltestellenkaps
- Busbeeinflussung aller Fußgänger-Lichtsignalanlagen

Korridor 5: ZOB/Hauptbahnhof bis Stadthalle
- Neuordnung des Parkens im Straßenraum Mühlenstr. Zur Reduzierung des Parksuchverkehrs und der Ein-/ Ausparkvorgänge sowie in der Abwicklung des
Lieferverkehrs
- Prüfung von betrieblichen Maßnahmen zur Reduzierung der Haltestellen-Aufenthaltszeit an der Zentralhaltestelle Kohlmarkt / Sandstraße (z.B. im Bereich des Fahrscheinvertriebs, ggf. auch bei der Kundeninformation)
- Maßnahmenprüfung für den Bereich Holstenstr. – Lindenplatz – ZOB durch verkehrliche Untersuchungen

Korridor 6: Herrenwyk bis Roter Hahn
- Überprüfung von Knotengeometrie und Signalprogrammen im Bereich Kirchplatz
- Umgestaltung von Haltestellen zu Kaphaltestellen

Zum Regionalverkehrsplan hat die Verwaltung noch zwei weitere Vorlagen erarbeitet. Im „Verkehrswendeszenario“ wird untersucht, wie weit man das Bussystem in Lübeck sinnvoll ausweiten kann. Einen alternativen Ansatz stellt die bereits seit Jahren diskutierte Wiedereinführung einer Straßenbahn dar. Hier liegt nun ebenfalls ein Gutachten vor, das die Effekte und die Machbarkeit untersucht. Es kommt zu einem überwiegend negativen Ergebnis. Bei hohen Kosten würde eine Straßenbahn nur wenige Menschen zum Umsteigen auf den Öffentlichen Nahverkehr bewegen.

Die drei Vorlagen stehen zunächst am 7. Oktober 2024 auf der Tagesordnung des Bauausschusses:

Der 5. Regionale Nahverkehrsplan (5. RNVP)
Das „Verkehrswendeszenario“
Die Potenzialanalyse für eine Straßenbahn

Die Stadt plant eine deutliche Stärkung des Busverkehrs. Foto: Archiv/HN



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