Heilige Orte: Alexander Dettmar stellt in St. Marien aus

Lübeck - Innenstadt: Rot ist seine Lieblingsfarbe und der Backstein liegt ihm im Blut: „Meine Vorfahren stammen aus Bremen und schon deshalb bin ich den Hansestädten eng verbunden“, sinniert Alexander Dettmar schmunzelnd. In den vergangenen Wochen und Monaten schlug der in Berlin lebende Künstler seine Zelte in Lübeck auf. Ab dem 6. Juli 2024 sind seine großformatigen Bilder in der Marienkirche ausgestellt. Der Titel der Ausstellung lautet: „Heilige Orte – Ich glaube an die Kraft der Farbe“.

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Auf dem Dachboden des Marienwerkhauses brachte Alexander Dettmar im tageslichtvollen Atelier auf Zeit seine neuesten Werke auf die Leinwand: den Dom, St. Aegidien, St. Jakobi, St. Marien und St. Petri.

Brückenbauer und Gedankenanstoßer

In Lübeck und speziell in St. Marien ist der 71-Jährige kein Unbekannter. Im Jahr 2021 zeigte er in „Painting to remember“ zerstörte deutsche Synagogen. „Diese war ein Riesenerfolg, sie wurde im Anschluss auch in Paris im Hauptquartier der UNESCO gezeigt und in vier italienischen Städten. In seiner neuen Ausstellung werden neben der norddeutschen Backsteingotik auch Kirchenbilder der Romanik und Bilder zerstörter europäischer Synagogen zu sehen sein. „Ich verstehe mich als Brückenbauer zwischen Vergangenheit und Gegenwart – und ich bin ein Maler zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit“, fasst er seine Arbeit zusammen. „Ich will die Menschen zum eigenen Denken bringen und ich habe Freude an der Form, doch sie soll nicht bis ins Detail erkennbar sein“. Er halte es mit einem Zitat des Künstlers Paul Klee, an dem er seine Arbeit misst: „Ich will das Herz erreichen“.

Subjektive Gotteshäuser

Die fünf Kirchen mit den sieben Türmen auf die Leinwand zu bringen, bereitete ihm besonders viel Freude: „Der Besucher sieht meine subjektive Sicht auf die Gotteshäuser“. Das Erschaffen seiner Werke sei ein Prozess, kein Bild gleiche dem anderem: „Von Bild zu Bild verändert sich meine Sicht und damit das Gemälde“. Drei Kirchen malte er sogar zwei Mal, um ihnen noch die Farbe Rot hinzuzufügen: St. Marien, St. Jakobi und St. Petri.

Prominenter Fan

Noch hat seine Ausstellung nicht begonnen, doch einen prominenten Fan hat Alexander Dettmar bereits. Joachim Gauck, Schirmherr der in Gründung befindlichen Stiftung „7Türme+“, wünschte der Ausstellung per Mail den „Erfolg, der ihr gebührt“. Sie ist ab dem 6. Juli bis zum 31. Juli 2024 in St. Marien zu Lübeck zu sehen. Die Öffnungszeiten der Kirche sind 10 bis 18 Uhr. Die Vernissage mit Marienpastorin Inga Meißner, Kunstkenner und Ministerpräsident a. D., Björn Engholm, Orgelimprovisationen von Natalia Abryutina und dem Maler Alexander Dettmar findet am Freitag, 5. Juli 2024, um 18 Uhr statt.

Der Künstler Alexander Dettmar widmete sich in seinem Atelier auf Zeit ganz den sieben Türmen. Fotos: Veranstalter

Der Künstler Alexander Dettmar widmete sich in seinem Atelier auf Zeit ganz den sieben Türmen. Fotos: Veranstalter


Text-Nummer: 166768   Autor: KKLL/red.   vom 28.06.2024 um 16.41 Uhr

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