Neubau des Umspannwerks Niendorf abgeschlossen

Lübeck - Moisling: Vor vier Jahren haben die umfangreichen Arbeiten begonnen, mit dem Abriss alter Betriebsgebäude konnte Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) den Ersatzneubau des Umspannwerks Niendorf bei Lübeck jetzt fertigstellen. Das Unternehmen hat hier rund 16 Millionen Euro investiert. Zu Stromausfällen kam es durch die Maßnahme nicht.

"Wir haben da ganz schön was bewegt. Das Umspannwerk hat sich in der Bauphase von alt nach neu gedreht", sagt Bernd Baumann, Netzentwicklung, Planung/Bau Umspannwerke Nord bei SH Netz, sichtlich zufrieden. „Es war eine große Baustelle, ohne einen einzigen Ausfall – und das alles über die Beschränkungen in der Corona-Zeit hinweg.“ Neben den Stromexperten von SH Netz waren die Firmen Omexom und Eurovia beteiligt.

Rund 16 Millionen Euro hat der Netzbetreiber in den Ersatzneubau an der Niendorfer Hauptstraße investiert, inklusive Freileitungsarbeiten und neuer Hochspannungsmaste. „Das Umspannwerk ist ein zentraler Netzknotenpunkt in Schleswig-Holstein mit Schnittstellen zu TraveNetz beziehungsweise den Stadtwerken Lübeck“, erklärt Bernd Baumann. Vorbereitend auf den Ersatzneubau errichteten die Freileitungsspezialisten von SH Netz daher zunächst zwei neue Kreuzmaste auf dem Gelände. Die Stromversorgung wurde in dieser Zeit über provisorisch verlegte Baueinsatzkabel sichergestellt.

Der erste Bauabschnitt im Umspannwerk gestaltete sich als „der schwierigste“. Im laufenden Betrieb mussten die bestehenden Transformatoren umgesetzt werden, um Platz für die neu zu errichtenden 30.000-Volt-Schaltfelder zu schaffen. „Wir können stolz darauf sein, dass das alles so gut funktioniert hat“, sagt Bernd Baumann. „Um uns nicht selbst den Weg zu verbauen, mussten wir immer vorausschauend denken.“

Der Blick auf das Kabel-Wirrwarr in der Bauphase macht das deutlich. In den vier Bauabschnitten wurden auf dem Gelände des Umspannwerks rund elf Kilometer 110.000-Volt-Baueinsatzkabel verlegt, um die Stromversorgung zu gewährleisten. Außerdem wurden in den vier Jahren rund 170 Tonnen Stahl und gut 4.200 Tonnen Stahlbeton verbaut. Auch die Dokumentation war mit über 80 Baustellen-Besprechungsberichten und 50 Netzdaten-Änderungsmitteilungen ein Riesenaufwand. Hinzu kamen über 160 Berichte des Sicherheits- und Gesundheitskoordinators (SiGeKo) auf der Baustelle. Bernd Baumann: „Mit unserem Rückbaukonzept für die Sammelschienen-Portale sind wir wirklich an die Grenze gegangen. Die Arbeitssicherheit hatte aber immer absoluten Vorrang.“

Wichtig für die Umsetzung des Vorhabens waren viele Abstimmungsgespräche mit TraveNetz und der DB Energie. „Die sichere Versorgung der Systeme ist für den Bahnverkehr auf der Strecke Puttgarden-Hamburg von essentieller Bedeutung gewesen“, so Bernd Baumann. Im dritten Bauabschnitt musste nach einem detaillierten Schaltplan wochenweise an vier verschiedenen 110.000 Volt-Leitungen gearbeitet werden. Dazu wurden die Hochspannungsleitungen an den Endmasten im Umspannwerk auf Baueinsatzkabel verschwenkt. Außerdem musste ein Stahlgittermast aus dem Jahr 1940 für diesen temporären Einsatz verstärkt werden. Zum Abschluss des dritten Bauabschnitts wurde dieser alte Mast gegen einen neuen Endmast ersetzt.

„Hinsichtlich der Schaltungen bedeutete der Ersatzneubau im laufenden Betrieb viel Abstimmungsarbeit zwischen dem Umspannwerk, der Freileitung und der Netzleitstelle von SH Netz“, sagt Bernd Baumann. Im Zuge der Bauarbeiten ist auf dem Gelände außerdem ein neues Betriebsgebäude mit redundanten Übertragungstechnikräumen errichtet worden.

Der Neubau des Umspannwerks ist abgeschlossen. Foto: HanseWerk

Der Neubau des Umspannwerks ist abgeschlossen. Foto: HanseWerk


Text-Nummer: 168085   Autor: HanseWerk   vom 05.09.2024 um 15.57 Uhr

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