Kreisverkehre: Lübeck streicht zwei Ausfahrten aus Innenspuren

Lübeck: Auf dem Lindenteller und dem Berliner Platz rücken in den kommenden Tagen die Straßenmarkierer an. Die Ausfahrt aus den Innenkreisen in Richtung Puppenbrücke und auf den St.-Jürgen-Ring werden verboten. Das dürfte besonders am Lindenplatz zu erheblichen Problemen führen.

Autofahrer, die sich auf die Fertigstellung der Bahnhofsbrücke freuen, dürften enttäuscht werden. Die Einmündung der Fackenburger Allee in den Lindenteller bleibt zwar zweispurig, die zweite Spur wird aber in Zukunft kaum jemand nutzen. Um in Richtung ZOB zu gelangen, muss man die rechte Spur nehmen. Die Ausfahrt in die Moislinger Allee ist vom Innenkreis bereits seit Jahren verboten. Jetzt folgt auch das Abbiegen in Richtung Holstentor. Nur wer zurück in die Fackenburger Allee möchte, kann problemlos die linke Spur der Einfahrt nutzen.

Eine Änderung gibt es auch am Berliner Platz. Hier wird das Ausfahren von der Innenspur auf den St.-Jürgen-Ring unterbunden. Die Auswirkungen werden hier gering ausfallen, denn die Ausfahrt ist bereits seit gut zwei Jahren nur noch einspurig. Staus dürften hier entstehen, wenn die Mühlentorbrücke für die Sanierung zwei Jahre lang voll gesperrt wird. Die geplante Umleitung erfolgt über den Berliner Platz. Der geplante Umbau des Kreisverkehres erfolgt deshalb erst im Anschluss an die Sperrung der Mühlentorbrücke.

Die Begründung der Stadt für die Änderungen ist kurz: "Nachdem sich am Lindenplatz die Ausfahrt zur Puppenbrücke und am Berliner Platz die Ausfahrt zum Sankt-Jürgen-Ring in 2023 als Unfallschwerpunkte herausgestellt haben, sorgt die Hansestadt Lübeck nun für eine Entschärfung der Situation." An beiden Ausfahrten sei es zu Unfällen gekommen. Das ist allerdings nicht erst seit 2023 der Fall.

Am Lindenplatz darf in Zukunft nicht mehr aus der Innenspur in Richtung Holstentor abgebogen werden. Foto: JW/Archiv

Am Lindenplatz darf in Zukunft nicht mehr aus der Innenspur in Richtung Holstentor abgebogen werden. Foto: JW/Archiv


Text-Nummer: 168429   Autor: VG   vom 24.09.2024 um 19.00 Uhr

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Kommentare zu diesem Text:

MatthiasG.

schrieb am 24.09.2024 um 19.19 Uhr:
Oha, ganz schlau Planung. Erst Unfallschwerpunkte herstellen, dann konfus gegensteuern. Da bin ich aber auf die Kommentare der Autofetischisten gespannt.

3,2,1...

gernotM

schrieb am 24.09.2024 um 19.30 Uhr:
Nun ja, bzgl. der sog. " Unfallschwerpunkte" glaube ich der Stadt ohnehin nichts mehr.
Es wird schön bzw. schlecht geredet, wie es gerade so paßt.
Diese "Grüne" Verkehrspolitik führt zum Garaus" dieser Stadt und lähmt Wirtschaft und vernünftige Verkehrsflüsse !
(...)

Peter K.

schrieb am 24.09.2024 um 19.37 Uhr:
Die Abteilung "Wie ärgern wir Autofahrer" hat wieder eine Idee gehabt. Sie sind die Fleißigen in dieser Verwaltung.

Hagen W.

schrieb am 24.09.2024 um 19.37 Uhr:
Baut doch einfach eine Kreuzung dahin. Ampelgeregelt - ist ja eh schon teilweise so.
Früher kam man hier locker mit 3 Spuren klar. Ging alles.
Kreis ist gar nicht so schwer: Außenspur bis zur nächsten Ausfahrt,
Innenspurt zieht dann rüber, wenn die abbiegen.
Heute nur noch ein Gedrängel.
Kreuzung und Fertig!!!

Unglaublich

schrieb am 24.09.2024 um 19.48 Uhr:
Ob da jetzt eine durchgezogene Linie vorhanden ist oder nicht, es juckt doch eh kaum jemanden.
Und da es eh niemand überwacht...

Kirstie

schrieb am 24.09.2024 um 20.30 Uhr:
In England sind die Kreisverkehre teilweise mit 3 spuriger Einfahrt und 5 und mehr Ausfahrten und dann noch ohne Fahrbahnmarkierungen und Ampeln und die kriegen das auch hin.
Und im Deutschland pflastern sie alles mit Ampeln zu und am Besten nur 1 Auto zur Zeit im Teller. Da fasst man sich an den Kopf.

J.Gerwien

schrieb am 24.09.2024 um 20.39 Uhr:
Grandioser Einfall - und angeblich geht es nicht anders. Weil: Kreisverkehr, und da gibt es Vorschriften.
Hat die Stadt am Lohmühlenteller nicht interessiert. Da wurde wild rummarkiert und Spuren fest aus dem Kreisel rausgeführt, was ja angeblich nicht geht. Begründung vermutlich: die Ampeln. Schön und gut - aber dann müsste man da auch konsequent die blauen Kreisverkehr-Schilder demontieren.

Meine Idee wäre heutzutage eh als Kompromiss für viele überforderte Autofahrer auch im Lindenplatz eine spiralförmige Markierung. Eine Spur geht immer rechts raus und links fängt ne neue an.
Ist aber angeblich nicht konform mit einem deutschen Kreisverkehr. Aber wenn man da Ampeln hinbaut und das weiter als Kreisverkehr bezeichnet - DANN geht so was offenbar auf einmal….

Manfred Vandersee

schrieb am 24.09.2024 um 20.54 Uhr:
Lübeck kündigt mal wieder eine vollkommen sinnlose Maßnahme der Immobilitätspolitik aus niedrigen Beweggründen an, die NIEMANDEM, wirklich niemandem nützt.

Weder wird das Klima geschont, da noch mehr Stau als ohnehin erzeugt wird, noch wird die Verkehrssicherheit verbessert, was schon die Erfahrungen aus dem Mühlentorteller zeigen.

Es gibt schlichtweg keinen sachlichen Grund für die Einführung solcher Maßnmahmen!

Die Verteilerkreise einspurig zu machen belegt lediglich die Inkompetenz Lübecker Verkehrspolitik, die wir seit vielen Jahrzehnten erdulden müssen.

Tino

schrieb am 24.09.2024 um 21.04 Uhr:
was nützen diese tollen durchgezogenen Linien ?
Viele halten sich doch eh nicht daran. Andere bauliche Maßnahmen würden eher helfen.
Aber was weiß ich schon ? Ich fahre meist mit dem Fahrrad durch die Kreisverkehre und empfinde zumindest den Lindenplatz überhaupt nicht gefährlich für Radfahrer.
Der Berliner Platz ist allerdings, vorallem im Dunklen, extrem gefährlich, da einfach viel zu schnell, in zu ungünstigen Winkeln, in den Teller hineingefahren werden kann.

Martin

schrieb am 24.09.2024 um 21.09 Uhr:
Bin gespannt wie das in der Realität gehandhabt wird. Gerade erst erlebt, das Auswärtige im Kreisel stehenbleiben und reinwinken. Vielleicht dachten die es gilt Rechts vor Links.
Den Einheimischen ist das Befahren der Kreisel ja praktisch in die Wiege gelegt worden.
Touristen und andere Auswärtige sind jedoch nicht von vornherein mit dem Kreisverkehr vertraut. Schon gar nicht, wenn er mehr als eine Spur hat.

Auf dem Place Charles de Gaulle rund um den Arc de Triomphe in Paris hätte unsereiner allerdings womöglich auch Probleme.

Hoffentlich werden dann auch die Wege unter der Puppenbrücke zeitnah für Radfahrer und Fußgänger wieder nutzbar.
Die neue Brücke über den Stadtgraben von der Werner-Kock-Straße zur Willy-Brandt-Alle wird ja auch bald freigegeben. Dann wird der Straßenverkehr hoffentlich etwas von Radfahrern und Fußgängern entlastet und diese können gefahrlos den Lindenplatz unterfahren. Auch zwischen Puppenbrücke und neuer Stadtgrabenbrücke wird es in Zukunft eine Wegeverbindung geben.
Wenn der große Finanzdienstleister seinen Firmensitz errichtet hat.

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